Die Initiative Tierwohl ist ein branchenübergreifendes Programm, das sich für eine nachhaltigere und tierfreundlichere Nutztierhaltung in Deutschland einsetzt. Im Rahmen der Initiative verpflichten sich landwirtschaftliche Betriebe, über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus Maßnahmen zur Verbesserung der Haltungsbedingungen ihrer Tiere zu ergreifen. Dazu gehören unter anderem mehr Platz im Stall, Beschäftigungsmaterialien sowie regelmäßige Kontrollen, die von unabhängigen Stellen durchgeführt werden. Tierwohlorientierte Maßnahmen wie Kontaktgitter und Kratzwinkel spielen dabei eine zentrale Rolle.
Kontaktgitter bieten Tieren in Ställen die Möglichkeit, sozialen Kontakt mit Artgenossen zu pflegen. Besonders bei der Haltung von Schweinen haben sich diese Gitter als wertvolles Mittel erwiesen, um das natürliche Sozialverhalten der Tiere zu fördern. Durch die Gitter können Schweine ihre Artgenossen sehen, riechen und berühren, was Stress reduziert und Langeweile vorbeugt. Diese Form der strukturierten Stallgestaltung trägt dazu bei, die Tiergesundheit zu verbessern und das Wohlbefinden der Tiere zu fördern, indem sie ihre natürlichen Verhaltensweisen besser ausleben können.
Ein weiteres bewährtes Element für mehr Tierwohl ist der Kratzwinkel. Dieses speziell gestaltete Bauteil wird in Ställen installiert, um den Tieren eine Möglichkeit zur Körperpflege zu bieten. Insbesondere Schweine nutzen Kratzwinkel, um ihre Haut zu reinigen und Parasiten loszuwerden. Da Schweine in der Natur Schlamm oder raues Material zum Kratzen verwenden, stellt der Kratzwinkel eine tiergerechte Lösung dar, um dieses Verhalten in einer Stallumgebung nachzuahmen. Der Kratzwinkel steigert somit das Wohlbefinden der Tiere, fördert die Hygiene und reduziert den Stress.
Durch Maßnahmen wie die Einführung von Kontaktgittern und Kratzwinkeln zeigt die Initiative Tierwohl, wie wichtig es ist, die natürlichen Bedürfnisse der Tiere in den Fokus zu rücken. Solche tiergerechten Verbesserungen tragen nicht nur zur Gesundheit der Tiere bei, sondern steigern auch die Akzeptanz der Nutztierhaltung in der Gesellschaft, indem sie höhere Standards für eine verantwortungsvolle Landwirtschaft setzen.